Wohlklingende Fußballnostalgie
Zu der Zeit, als ich das Buch Die Viererkette schrieb, hatten Freunde und ich ein Spiel gehabt. Es verfolgte nicht das Ziel, einen Sieger zu küren. Es diente lediglich dem Spaß und der bestand einzig und allein darin, immer noch abwegigere und exotischere Fußballernamen aus den Tiefen unserer Gedächtnisse zu kramen.
Ich schätze jeder, der sich in jüngeren Jahren für Fußball interessiert und vielleicht sogar Panini-Bilder gesammelt hat, wächst auch mit dem Bezug zu seinen eigenen nostalgisch-verrückten Fußballernamen auf. Wenn ich an meine Aufklebbilder denke, denke ich an Sergej Kirjakow, an Rune Bratseth oder Wynton Rufer. Das hatte Klang. Ein Eric Wynalda, ein Johnny Otten oder Ruggiero Rizzitelli. Ich bin mir nicht sicher, ob heute auf dem Schulhof noch Panini-Bilder gehandelt werden oder man doch eher den Profilen bei Instagram folgt. Ich weiß auch nicht, welche Namen in nächster Generation aus dem Gedächtnis gekramt werden.
Ich weiß nur, dass wir uns seinerzeit über die Länge kompletter Fußball-Spiele damit unterhalten konnten. Martin Kree, Stéphane Chapuisat, Sergej Gorlukowitsch. Eine Explosion nostalgischer Glückseligkeit folgte auf die nächste. Als mir jüngst wieder der Viererkette-Roman in die Hände fiel, in dem das Spiel ebenfalls Erwähnung findet, habe ich mich gefragt, um welche wohlklingenden Namen es wohl heute gehen würde? Welche Namen würden jüngeren Lesern heute das Fuballerherz öffnen? Ein Edi Glieder, ein Carsten Jancker oder schon ein Kevin Großkreutz? David Odonkor, Markus Marin oder Lukas Podolski? Welches sind die Namen, an die ihr denkt?